Manfred Theisen liest für die IKR: „Einer von Elf“

Am 8. und 9. Oktober 2018 war es wieder soweit: Die Lesezeit in der Bücherei Leinfelden fand für alle 5. und 6. Klassen der IKR am Vormittag statt. Die Autorenlesung ist schon seit vielen Jahren ein fester Bestandteil unserer Schule und bei den Jugendlichen sehr beliebt. Schließlich bietet sie den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Autoren und ihre Geschichten kennen zu lernen.
Eine Stunde lang hörte das junge Publikum dem Autor Manfred Theisen zu, der sein Buch “Einer von Elf” vorstellte. Die Lesung begann damit, dass Herr Theisen zunächst aus seinem Leben als Schriftsteller erzählte. Die Zuhörer erfuhren, dass er häufig schon morgens um 5 Uhr aufstehe, um zu schreiben. Außerdem arbeite er keineswegs stundenlang am Stück, sondern immer wieder mal zwischendurch käme ihm eine Idee, sogar wenn er auf unterwegs sei.
Die Idee zu seinem Buch “Einer von Elf” sei ihm gekommen, als er über Jimmy Hartwig, einen ehemaligen Bundesliga-Profi, ein Interview gehört habe, der als junger Fußballspieler wegen seiner Hautfarbe diskriminiert wurde. Der Spieler sei damals mit Affenlauten beim Einlaufen ins Stadion empfangen worden. Dabei habe er, so wie seine Teamkollegen für Deutschland gespielt. Theisen greift diese Problematik in seiner Geschichte auf, die aus der Sicht eines farbigen Spielers geschrieben wird, der beschreibt, wie es sich anfühlt, wenn gegen die eigene Hautfarbe demonstriert wird, obwohl man doch ein Deutscher ist.
Der Autor wechselte immer wieder in seiner Lesung zwischen Vorlesen aus seinem Buch und Gesprächen mit den Jugendlichen, die er vollkommen in seinen Bann zog. Es wurde darüber diskutiert, wer denn nun zu Deutschland gehöre, schließlich spielten auch gegenwärtig Fußballer mit dunkler Hautfarbe für Deutschland. Die Schülerinnen und Schüler beteiligten sich auch aktiv, als die Frage nach der Namensherkunft aufkam und ob sie denn wüssten, warum sie so hießen? Ein Name könne wie eine Art Stempel sein, den man trägt und Aufschluss über Herkunft, Religion oder Kultur geben.
Die Lesezeit ging für viele viel zu schnell vorbei, aber am Ende war klar, dass Fußball eine gute Möglichkeit ist, Menschen trotz unterschiedlichen Aussehens zusammen zu bringen und Vorurteile abzubauen.
Da uns die Lesekompetenz unserer Schülerinnen und Schüler besonders am Herzen liegt, möchten wir uns an dieser Stelle beim Förderverein der IKR bedanken, der uns finanziell unterstützt hat. Herzlichen Dank auch an die Stadtbücherei Leinfelden für die Organisation dieser Veranstaltung.
Kerstin Poppelbaum